#00 Weltreise Blog Vorwort

Reisen ist kein Urlaub.

Reisen ist aufregend und aufkratzend - und Reisen erfüllt.
Aber unter Umständen, und sehr wahrscheinlich, muss man dafür auch etwas leiden.

Denn auf Reisen geht man Risiken ein.

Selten nimmt man den direkten Weg. Man stößt sich den Kopf, endet in Sackgassen und fährt auf der falschen Straßenseite. Man blamiert sich, man knickt um und bekommt Magenprobleme, man wird gestochen, gebissen, abgezockt, man verzweifelt. Am Verständnis anderer Kulturen und anderen Denkweisen. An Behörden, Speisekarten, Automaten und U-Bahn-Plänen, an Regelungen, Verhaltensweisen, Schriftzeichen und Toilettenfunktionen - und zu guter Letzt verzweifelt man immer wieder auch an sich selbst.

Man wird hineingeworfen in Situationen, die man nicht kontrollieren kann.

Tribal boy Vanuatu

Raus aus der Comfy Zone, rein ins Abenteuer.

Doch man ist mutig, man verlässt seine Komfortzone - weil man muss.
Und man gewinnt die Oberhand. Zumindest meistens.

Aber oft irrt man, verkalkuliert sich, man verrechnet sich. Man ist verwirrt oder verloren und immer wieder begibt man sich in Abhängigkeiten von fremden Menschen, die man überhaupt nicht einschätzen kann.

Man vertraut.

Und wird manchmal enttäuscht, vielleicht sogar Schlimmeres. Man schwitzt. Blutet. Heult. Und man flucht.

Ifugao Tribe Luzon Philippines

Begegnungen, die bewegen, für die man sich bewegen muss.

Und doch ist Reisen diese wunderbare, erfüllende und bereichernde Erfahrung.
Denn die positiven Erlebnisse überwiegen bei Weitem die negativen!

Wenn man es richtig macht - und erkennt, dass Reisen kein Urlaub ist.

Weil man sich Herausforderungen stellt und an ihnen wächst, weil man Situationen meistert, weil man spektakuläre Orte sieht, weil man Dinge tut, die man niemals für möglich gehalten hätte. Weil man spannende Menschen trifft, weil man so viel lernt, über die Welt und ihre Geschichte und die Natur, über Zusammenhänge und neue Perspektiven - und vor allem auch über sich selbst.

Cave Explorer Tour Sagada Philippines

Wer bin ich? Und was mache ich hier eigentlich?

Und - weil Reisen und die damit verknüpften Erfahrungen ganz in einen übergehen.
Weil sie Teil des Charakters werden, der Persönlichkeit!

Wer Urlaub macht, möchte der Realität entfliehen.
Wer reist, möchte die Realität kennen lernen.
So einfach ist das.

Am Ende unseres Lebens werden wir nichts weiter sein als die Summe unserer Erfahrungen. Auch deshalb ist Reisen kein Urlaub.

Reisen ist Leben.

Und zwar das volle, das echte, das pralle Leben.
Mit allem, was dazu gehört.

And now - let the good times roll!

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Dieser Reiseblog geht mit einem Jahr Versatz online.

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